Was eine Radiomoderation wirklich gut macht und wie man sie nachhaltig verbessert

Bei der Vorstellung über die richtige Moderation, die Zusammensetzung der Teams, die Auswahl der richtigen Themen, das Rollenverhalten und die Tonalität der Moderatoren gilt oft die Regel: „Viele Macher, viele Meinungen“. Dazu gibt es gelernte Regeln, von denen niemand so genau sagen kann, warum es sie gibt und wie sie zustande gekommen sind. In der Begleitung und der Entwicklung der Moderatoren und der Morning-Shows ist es deshalb sinnvoll, ab und zu in die Tiefen der Marktforschung abzutauchen und aus Meinungen Wissen zu generieren. Damit gelernte Regeln überprüft und die Teams auf das Wesentliche fokussiert werden.

Als Marktforscher und Consultants haben wir aufgrund vieler Projekte für Radioprogramme die Chance, spannende Erkenntnisse auf der Meta-Ebene zu liefern. So haben wir über 300 Audiofiles von Moderationsbreaks von Morgensendungen auf AC-Sendern aus Deutschland und die darauffolgenden Reaktionen der Hörer verglichen.

Online-AirChecks: Konkretes und schnelles Feedback zu allen Programmteilen von vielen Hörern

Mit einem Online-AirCheck erhalten Radiosender direktes und schnelles Hörerfeedback auf konkrete Ausschnitte aus dem Programm. Hinsichtlich der Art einer Moderation gibt es keine Einschränkungen. Im Gegenteil. Man kann auf sehr spezifische Fragestellungen eingehen.

Zum Beispiel:

  • Wo entstehen Abschaltimpulse im Wortprogramm?
  • Welche Moderatoren/Teams haben welche Stärken und Schwächen?
  • Vorproduktion oder Live-Moderationen?
  • Welche Nachrichtenmischung funktioniert am besten?

Die Moderations-Breaks werden in einer Online-Befragung Hörern und/oder Nicht-Hörern vorgespielt und anhand verschiedener Aspekte bewertet. Darunter die Art der Moderation, die Stimme des Moderators oder seine Verständlichkeit. Schließlich werden die Teilnehmer zur Personality befragt.

Ein besonderer Anwendungsfall ist die Real-Time-Response-Methodik, bei der die Hörer den Moderations-Break in Echtzeit über einen Dreh- oder Schieberegler bewerten.

Tim Grunert, Radio-Consultant:

„Durch die Real-Time-Messung kann man zeitlich genau eingrenzen, wo Ansatzpunkte für die Verbesserung der Moderationsstrecken sind. Bei der operativen Arbeit mit den Moderatoren hilft das enorm.“

Das Marketing hat direkten Einfluss auf die Bewertung Ihrer Moderation

Die erste Erkenntnis aus unserer Meta-Analyse ist uns schon aus den Tests von Musiktiteln vertraut: der Zusammenhang zwischen Bekanntheit und Gefallen.

Wir haben zusätzlich zu den Break-Bewertungen auch die Bekanntheit der sendenden Moderatoren abgefragt. Das Ergebnis: Wenn der Moderator bekannt war, dann war der Anteil der Positiv-Bewertungen um 36 % höher als bei den Moderatoren, die den Befragten nicht bekannt waren.

AirCheck Radio Moderation Studie Personality-Effekt

Was können Radioprogramme nun mit dieser Information anfangen?

Zunächst einmal sollten frühe Befragungsergebnisse auf neue Moderatoren beziehungsweise Teams noch mit Vorsicht beurteilt werden. Denn unterdurchschnittliche Werte in den Hörerfeedbacks liegen womöglich an einer niedrigen Bekanntheit.

Vor allem zeigt das Ergebnis, dass nicht nur Moderator und Redaktionsteam Einfluss auf den Moderations-Erfolg haben. Das Marketing eines Radiosenders kann auch seinen Beitrag leisten. Je besser es seine Arbeit macht, desto positiver werden die Bewertungen durch die Hörerschaft sein.

Eine schlechte Moderation kann auch das beste Thema nicht retten

Was beeinflusst die Moderationsbewertung inhaltlich? Unsere erste Erkenntnis aus der Meta-Analyse der Online-AirChecks: der Hörer möchte sowohl gut unterhalten als auch gut informiert werden – und das ungefähr in derselben Intensität. Sie werden sagen, das sei nichts Neues. Manch einer hätte vorher aber vielleicht gesagt, dass auf einem AC-Sender Unterhaltung stärker wirkt als Information.

Muss nun jeder Break sowohl informierend als auch unterhaltend sein? Wir haben, um das genauer zu untersuchen, zwei Aspekte miteinander kombiniert:

  1. Den Moderator mit seiner Persönlichkeit und seiner ganz persönlichen Art der Moderation.
  2. Den Inhalt beziehungsweise das Thema, das präsentiert wird.

Daraus haben wir 4 verschiedene Typen von Moderationsbreaks gebildet, jeweils mit starker und niedriger Ausprägung von Moderator und Inhalt/Themenrelevanz. Wir haben herausgefunden, dass die besten Breaks sowohl ein interessantes Thema als auch eine gute Präsentation durch die Moderatoren besitzen.

Der Moderator hat allerdings noch ein wenig mehr Bedeutung als der Inhalt.

Denn ein an sich gutes und interessantes Thema, das vom Moderator schlecht präsentiert wird, erreicht nur eine unterdurchschnittliche Bewertung. Dagegen kann eine gute Personality auch ein etwas weniger gutes Thema kompensieren und eine insgesamt positive Bewertung für den Break erzeugen.

AirCheck Radio Moderation Studie Personality-Effekt

Eine gute Themenauswahl ist also eine wichtige Basis für den Erfolg eines Breaks. Aber erst eine gute Präsentation durch den Moderator löst beim Hörer eine starke positive Reaktion aus.

Frauen mögen männliche Moderatoren, Männer mögen gemischte Teams

Wie soll man sein Moderatoren-Team nun zusammenstellen? Sollen eher Männer moderieren? Oder lieber Frauen? Vielleicht ein Team aus beiden?

Wir haben unsere Break-Datenbank durchforstet und ausgewertet. Insgesamt gesehen gab es nur geringe Unterschiede zwischen dem Moderatorengeschlecht hinsichtlich der Beliebtheit. Uns fiel aber auf, dass das Geschlecht der Hörer einen entscheidenden Einfluss hat:

Frauen bevorzugen mit Abstand männliche Moderatoren. An zweiter Stelle folgen gemischte Teams und am schlechtesten werden Breaks mit Moderatorinnen bewertet. Bei Männern ist es umgekehrt: Sie bewerten am besten weibliche oder gemischte Teams.

AirCheck Radio Moderation Studie Personality-Effekt

Ein eigener Online-AirCheck liefert Ihnen schnelle Gewissheit en detail

Natürlich gibt es auch Ausnahmen von der Regel. Man denke z.B. an Böttcher und Fischer von R.SA, die sich dennoch einer hohen Beliebtheit unter den sächsischen Männern erfreuten.

Was Sie hier sehen, sind Durchschnittswerte, die über verschiedene Sender, Breaks und Zielgruppen ermittelt wurden. Jedes Programm hat natürlich sein ganz eigenes Profil. Mit eigener Zielgruppe, eigenen Stärken und auch Schwächen.

Die globalen Ergebnisse sind hervorragende Benchmarks, anhand derer man die eigene Sender-Moderations-Performance mit dem Markt vergleichen kann.

Mike Wagner, Programmchef Radio 7:

„Die Ergebnisse der Online-AirChecks genießen bei unseren Moderatoren eine hohe Glaubwürdigkeit. Wenn sich hieraus Verbesserungspotenziale ergeben, werden diese gern angenommen. Auf diese Weise konnten wir unser Team wirksam weiterentwickeln.“

Ein eigener AirCheck ist eine wirksame Entscheidungsgrundlage auf der operativen Ebene für die Weiterentwicklung Ihrer Moderatoren. Seine Ergebnisse helfen Ihnen außerdem bei der Auswahl von Bewerbern und erleichtern die Themenfindung.

Dadurch, dass ein AirCheck Einschätzungen und Bauchgefühle in messbare Werte verwandelt, ermöglicht er die datengetriebene Steuerung Ihrer Moderationen und verdeutlicht – mehrfach durchgeführt – auch die Effekte Ihrer Maßnahmen.